Perfekte Symmetrie

Indien •

In Indien werden die Strassen besser und das Vorankommen einfacher. Wir steuern Agra an, mit dem Taj Mahal eines der bekanntesten Reiseziele Indiens. Dank etwas Glück (und wenig Geld) dürfen wir im zentralen, ruhigen Innenhof eines Taxi-Betriebs übernachten. Nachdem wir erfahren, dass der Taj Mahal freitags geschlossen ist, schauen wir, was es in der Stadt sonst noch zu entdecken gibt. Wir bestaunen das rote Agra Fort, eine riesige Festung, die später zu einem Palast umgebaut wurde, und erkunden die chaotischen Gassen der Stadt. Obwohl jährlich 8 Millionen Besucher nach Agra pilgern, wirkt die Stadt heruntergewirtschaftet und schmuddelig. Mit der Parkanlage des Taj Mahal betritt man eine andere Welt. In einem perfekt herausgeputzten Garten thront der weisse, weltbekannte Marmorbau, welcher Grossmogul Shah Jahan zum Gedenken für seine 1631 verstorbene Frau erbauen liess. Das perfekt symmetrische Gebäude erinnert an die imposanten Mausoleen, welchen wir in Usbekistan begegnet sind.

Hier in Agra lernen wir Max kennen, einen deutschen Backpacker, der uns während der nächsten Woche begleiten wird. Zusammen fahren wir nach Jaipur, der Hauptstadt Rajasthans. Da Pink in Indien als Farbe der Gastfreundschaft gilt, wurde die Stadt im 19. Jahrhunderts pink angemalt, um den damaligen Prinzen von Wales willkommen zu heissen.

Die Strassenverhältnisse in Indien sind chaotisch, weshalb wir unser Büssli möglichst schnell parken und die Stadt zu Fuss oder per Tuktuk entdecken. Dabei kommen wir schnell mit der indischen Kultur in Kontakt, lernen zu feilschen und stets wachsam zu bleiben. Denn wer nicht aufpasst, wird schnell mal betrogen. Immer und überall. Die Tuktuk-Fahrt kostet am Ende plötzlich doppelt so viel wie abgemacht, Google Bewertungen zu Restaurants sind häufig gefälscht und Güter jeglicher Art werden den Touristen grundsätzlich zu einem überteuerten Preis angeboten. Mit der Zeit kennen wir das Spiel und als das einfache Mittagessen am Strassenrand für uns plötzlich dreimal mehr kostet als üblich (dummerweise haben wir nicht vorgängig nach den Preisen gefragt), weigern wir uns, die Rechnung zu begleichen. Da der Wirt uns trotz ausführlicher Argumentationen nicht entgegenkommen will, legen wir am Ende einen uns gerecht erscheinenden Geldbetrag auf den Tisch und fahren dem wild gestikulierenden Inder davon. Aus einem Restaurant zu laufen, ohne die gesamte Rechnung zu begleichen, das haben wir definitiv noch nie gemacht. Aber alles lassen wir uns nicht gefallen!

Vielen Dank hierbei an Max, der einige tolle Bilder in diesem Blog gemacht hat.